Kevin Magnussen: "Bin nicht hier, um auf die Kinder aufzupassen!"

Das Haas-Formel-1-Team hat für 2025 zwei freie Cockpits zu vergeben: Kevin Magnussen geht von einer Verlängerung aus, Teamkollege dann Oliver Bearman?

(Motorsport-Total.com) - Nach der Verkündung von Nico Hülkenbergs Abschied bei Haas zum Ende der Saison 2024 stellt sich die Frage, wie die Fahrerpaarung beim amerikanischen Formel-1-Team in der kommenden Saison aussehen wird. Möglicherweise wird Kevin Magnussen 2025 wieder mit einem jungen Fahrer zusammenarbeiten wie einst 2022 neben Mick Schumacher.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen spricht über seine Zukunftspläne Zoom

"Ich bin eigentlich nicht hier, um mich um kleine Kinder zu kümmern", sagt er am Donnerstag in Miami, ob er Oliver Bearman unterstützen würde, sollte der bald 19-Jährige Brite 2025 sein neuer Teamkollege bei Haas werden. "Das mache ich zu Hause. Ich hoffe also, dass der Mann, den wir im Auto haben, kompetent, professionell und beständig sein wird, so wie Nico es war, und wir werden sehen, wer im anderen Auto sitzt."

Bearman gab im März bereits völlig überraschend sein Formel-1-Debüt bei Ferrari, als er krankheitsbedingt Stammpilot Carlos Sainz ersetzte und auf Anhieb mit dem siebten Platz sechs Punkte einfahren konnte. Für die restliche Saison 2024 sind zudem gleich sechs Freie Trainings für den aktuellen Formel-2-Prema-Piloten bei Haas geplant, dabei wird er in zwei Wochen in Imola seinen ersten Auftritt im VF-24 haben.

Es wird vermutet, dass Ferrari seinen Junior in der kommenden Saison definitiv beim amerikanischen Team unterbringen will. Doch setzt Haas dann weiterhin auch auf Kevin Magnussens Dienste? Schließlich läuft der Vertrag des Dänen zum Ende des Jahres aus.

Magnussen geht von Haas-Verbleib für 2025 aus

Der 31-Jährige hätte jedenfalls nichts gegen eine Weiterbeschäftigung: "Ich glaube, ich habe immer noch das Gefühl, dass es hier so viele unerledigte Dinge gibt", so Magnussen. "Ich habe das Gefühl, dass es schon immer so war, ich bin jetzt seit vielen Jahren hier. Es gab schon immer ein gewisses Potenzial, das wir nicht wirklich zu nutzen schienen."

"Und ich habe das Gefühl, dass wir jetzt eine bessere Grundlage schaffen, um dieses Potenzial zu nutzen. Wir haben einige sehr talentierte Leute im Haus. Und ich denke, das hatten wir vom ersten Tag an."

Laut Magnussen habe es zwischen ihm und Haas zwar noch keine konkreten Gespräche über eine Vertragsverlängerung gegeben, aber "wenn man Teil des Teams ist, redet man die ganze Zeit, und ich glaube, man konzentriert sich sehr auf die Saison und andere Dinge".

"Ich konzentriere mich wie jeder andere auch auf dieses Jahr und bin gleichzeitig offen für jede Möglichkeit", so Magnussen weiter, der damit auch einen Wechsel zu einem anderen Team nicht komplett ausschließen will, doch: "Ich habe gerade schon gesagt, was ich von der Möglichkeit halte, bei Haas zu bleiben, und ich denke, das ist natürlich die wahrscheinlichste Option."

Magnussen von Hülkenberg-Wechsel überrascht

Von Hülkenbergs Wechsel zu Sauber sei er jedenfalls gewissermaßen überrascht gewesen: "Ehrlich gesagt dachte ich, dass es nächstes Jahr wieder Nico und ich sein würden, ich hielt das für wahrscheinlich. Offensichtlich hat er die Chance bei Sauber und Audi ergriffen. Ich wünsche ihm dabei alles Gute."


"Ich denke, es war großartig, Nico letztes Jahr und dieses Jahr als Teamkollegen zu haben. Ich habe das Gefühl, dass wir als Team so recht gut funktionieren. Es ist hart umkämpft, aber es hat mir geholfen."

"Es ist nicht so, dass wir uns gegenseitig in die Quere kommen. Das kann in der Formel 1 manchmal sehr ungesund sein, und wir sind zwei sehr erwachsene Fahrer und sehr vernünftig. Beide. Wenn ich mit dem Team weitermache und es ein neuer Teamkollege wird, wird es hoffentlich mit dem nächsten genauso gut sein."

Haas-Updates: Nächster Sprint in Miami keine Hilfe

Der Fokus liegt nun jedoch erst einmal auf der Saison 2024, schließlich wurden gerade einmal 5 von 24 Rennwochenenden absolviert. Mit einem Update in China scheint Haas bereits ein guter Schritt gelungen zu sein, doch weitere Teile in Imola sollen noch mehr Potenzial freisetzen.

Aufgrund des Sprint-Wochenendes in Schanghai ist es dem Team laut Magnussen aber nicht gelungen, ein vollständiges Bild über die Schlagkraft der Upgrades zu bekommen. Ein erneutes Sprint-Wochenende in Miami hilft bei der weiteren Evaluierung wohl kaum.

"Wir konnten wegen des Sprints nicht viel messen und hier haben wir gleich einen weiteren Sprint" bedauert der Däne. "Es ging also nur darum, die neuen Teile anzubringen und dann einfach unserem Prozess zu vertrauen. Wir hoffen einfach, dass es das tut, was wir glauben, dass es tut. Bis jetzt gibt es keine Anzeichen dafür, dass es nicht so funktioniert, wie wir es uns erhofft haben."

"Ich denke, dass wir in diesem Jahr eine andere Strategie verfolgen, wir bringen mehr kleinere Upgrades als in anderen Jahren, in denen wir bis zur Mitte gewartet haben und dann ein großes Upgrade brachten, was nicht funktioniert hat. Ich bin also sehr gespannt, wie dieses Jahr mit diesem neuen Ansatz verlaufen wird."

Hülkenberg klar voraus: Was fehlt Magnussen noch?

Obwohl der neue Haas VF-24 "sich ganz anders" als sein Vorgängerauto anfühlt, mit dem Magnussen 2023 gegen Hülkenberg vor allem im Qualifying chancenlos war, kommt der Däne auch in diesem Jahr noch nicht so richtig in Schwung.

Im Teamduell steht es in Sachen Punkten 4:1 für den Deutschen, und auch beim Blick auf die Daten hat Hülkenberg die Nase vorn: durchschnittlich 0,33 Sekunden schneller im Qualifying und 0,34 Sekunden pro Runde schneller im Renntrimm. Dafür ist Magnussen durch gutes Teamplay aufgefallen, was Haas gerade in Saudi-Arabien Punkte beschert hat.

Und auch so zeigt sich der Däne zufrieden mit dem Auto: "Letztes Jahr habe ich versucht, mit dem Auto, das ich hatte, viel zu arbeiten", erklärt er. "Ich habe das Gefühl, dass das diesjährige Auto ganz anders ist. Ich muss es nicht einstellen und nicht so fahren, wie ich es letztes Jahr tun musste. Ich habe das Gefühl, dass ich das Auto dieses Jahr natürlicher fahren kann."

"In diesem Jahr bin ich generell viel zufriedener mit dem Auto, ich bin zufrieden mit der Pace. Ich denke, das Auto vom letzten Jahr war sehr, sehr unbeständig. Es war sowohl vorne als auch hinten sehr unbeständig und unberechenbar. Und ich hatte wirklich Probleme mit dem Heck, es war zu unberechenbar."

"Wir haben immer noch Probleme mit der Vorderachse, die nicht konstant ist. Der Grip, den man Kurve für Kurve und sogar in der Kurve selbst hat, ist mit der Vorderachse ein wenig unbeständig. Ich glaube, das ist sowohl für Nico als auch für mich schwierig."

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