Mick Schumacher zieht Bilanz: Auftakt für Alpine "war ziemlich reibungslos"

Nach den ersten beiden Rennen in der Langstrecken-WM (WEC) zieht Alpine-Fahrer Mick Schumacher die erste Bilanz: "Es war ziemlich reibungslos", findet der Deutsche

(Motorsport-Total.com) - Die ersten beiden Rennen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) liefen für Mick Schumacher (Alpine) nicht wie gewünscht: Beim Auftakt in Katar belegte der Deutsche gemeinsam mit seinen Teamkollegen Matthieu Vaxiviere und Nicolas Lapierre den 13. Platz, beim zweiten Rennen in Imola (Italien) landete der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher nur dem 16. Rang.

Titel-Bild zur News: Mick Schumacher, Matthieu Vaxiviere

Mick Schumacher ist mit dem Hypercar-Debüt von Alpine zufrieden Zoom

Dass Schumacher nach dem zweiten Saisonlauf weiter auf die ersten WM-Punkte wartet, ist allerdings auch einem Unfall zu Beginn des Rennens geschuldet: Schumachers Teamkollege Vaxiviere löste beim Anbremsen auf die erste Kurve eine Massenkollision aus. Die Folge: 60-Sekunden-Strafe und eine Reparatur, die das Team um zwei Runden zurückwarf.

Insgesamt zieht der Alpine-Pilot trotz der fehlenden WM-Punkte eine zufriedenstellende Zwischenbilanz. "Es war ziemlich reibungslos", freut sich Schumacher im Gespräch mit Motorsport-Total.com über den guten Saisonstart in Katar. "Ich hatte ein paar Tests, glücklicherweise vor dem ersten Rennen, und ich denke, sie liefen alle ziemlich gut."

Nichtsdestotrotz muss sich Alpine bei den nächsten Rennen, darunter auch die 24h von Le Mans, noch steigern. "Ich glaube, die Richtung ist uns klar, aber letzten Endes sind wir noch so früh im Projekt, dass wir uns noch nicht wirklich Ziele setzen", ist Schumacher ehrlich. "Wir haben natürlich unser Hauptziel und das, was wir erreichen wollen, aber wir befinden uns noch in der Experimentierphase."

Alpine-Debüt mit "ein bisschen Schluckauf"

"Das erste Rennen verlief ziemlich problemlos, wenn man das so sagen kann", erinnert der 25-Jährige, der zwar einmal durch das Kiesbett rutschte, am Ende aber schnellster Alpine-Pilot (Große Alpine-Analyse: So gut war Mick Schumacher in Katar wirklich!) war. "Ich meine, wir hatten hier und da ein bisschen Schluckauf, aber ich denke, das ist normal, wenn man zum ersten Mal an einer solchen Meisterschaft teilnimmt."

Bei den ersten Rennen hatte Alpine noch

Bei den ersten Rennen hatte Alpine noch "ein bisschen Schluckauf" Zoom

Das Italien-Gastspiel (Mick wieder schnellster Alpine-Fahrer!) war "ein ziemlich schwieriges Wochenende und das Rennen verlief nicht nach unseren Vorstellungen", gibt der Alpine-Pilot zu. "Das Wichtigste ist, dass wir uns an die positiven Dinge erinnern." Dazu gehört beispielsweise, dass Alpine im Gegensatz zur Konkurrenz von Ferrari richtig auf die wechselnden Wetterbedingungen reagierte.

"Die Kommunikation zwischen dem Team und mir war ausgezeichnet, und wir haben sowohl im Nassen als auch im Trockenen gutes Potenzial gezeigt", freut sich der ehemalige Formel-1-Fahrer, der überzeugt ist, dass das Team noch Fortschritte machen wird: "Wir müssen uns die Bereiche ansehen, in denen wir uns noch verbessern können. Wir befinden uns noch in der Anfangsphase des Projekts."

Eine große Schwierigkeit sei es noch immer, die Reifen am Alpine A424 schnell auf die optimale Betriebstemperatur zu bringen, auch wenn es Italien im Vergleich zu Katar deutlich besser lief. "Letztendlich ist Imola ganz anders als Katar, aber ich denke, es ist schon ein Schritt nach vorne."

Schumacher: WEC "völlig anders" als die Formel 1

Wie einfach fällt Schumacher der Umstieg von der Formel 1 in den Prototypen? "Ich denke, es ist eine ganz andere Kategorie, eine ganz andere Meisterschaft, und das spürt man wirklich", berichtet der 25-Jährige. "Das Auto ist völlig anders. Es stellt andere Anforderungen an uns als Fahrer, also muss man sich darauf einstellen."


Bester Alpine-Fahrer: So gut war Mick Schumacher beim WEC-Auftakt!

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"Ich hatte auch das Gefühl, dass man die Abläufe sehr schnell verstehen muss, weil sie für uns ziemlich neu sind", zieht der ehemalige Formel-1-Pilot nach den ersten beiden Saisonrennen in der WEC ein Fazit. "Für uns war es also wichtig, sie zu verstehen, damit wir bei Bedarf Änderungen vornehmen können."

Auch das Hybridsystem ist "völlig anders" als in der Formel 1, erklärt der Alpine-Fahrer bei Motorsport-Total.com. "Wir haben eine bestimmte Energiemenge, die wir nutzen dürfen, und das nur bei Vollgas", sagt Schumacher. "Und die verlorene Energie regeneriert sich nicht."

Deshalb ist das sogenannte "Lift and Coast", also die frühzeitige Gaswegnahme vor den Kurven, in der WEC besonders wichtig. "Und das verändert den Ansatz ein wenig", so Schumacher. "In diesem Hypercar gibt es also nur sehr selten einen [direkten] Wechsel zwischen Gas und Bremse."

Schumacher-Teamkollegen "sehr aufgeschlossen und gut"

Neu ist für Schumacher auch, dass er sich den Alpine A424 mit seinen Teamkollegen, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere, teilen muss, während er in der Formel 1 stets allein im Cockpit saß. "Es war eigentlich ziemlich gut", sieht der Alpine-Pilot in dieser Hinsicht keine Probleme: "Ich habe zwei Teamkollegen, die keinesfalls stur sind. Ich habe das Gefühl, dass sie sehr aufgeschlossen und gut sind, und mich gerne in das Team einbringen."


Fotos: WEC 2024: 6 Stunden von Imola


"Offensichtlich haben sie schon vorher zusammengearbeitet, sodass die Dynamik schon ziemlich feststeht und ich versuche, mich so gut wie möglich einzufügen", erzählt der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher. "Und ich bin mir sicher, dass ich mit mehr Testfahrten, mehr Tagen und mehr Fahrten mit Sicherheit zu einer ziemlich gleichen Person beim Fahren werde, und das ist es, was man wirklich will."

Auch in Bezug auf die Sitzposition und vielen weiteren Faktoren, die Einfluss auf die Performance haben, sind die drei Alpine-Fahrer "nah beieinander, und das hilft wirklich sehr", freut sich Schumacher, der in diesem Jahr zum ersten Mal beim 24h-Rennen in Le Mans am Start sein wird.

Le-Mans-Vorgeschmack: Schumacher absolviert Langstreckentest

Bei einem Langstreckentest im Motorland Aragon, zwischen dem Saisonauftakt in Katar und dem zweiten Lauf in Imola, konnte Alpine weitere Erfahrungen sammeln. Auch für Schumacher war es die erste Möglichkeit, einen Vorgeschmack auf den Langstreckenklassiker zu bekommen, auch wenn noch nicht die Le-Mans-Variante des Alpine A424 zum Einsatz kam. "Aber es war trotzdem gut, diese Erfahrung zu machen", freut sich Schumacher.

Mick Schumacher gefällt die

Mick Schumacher gefällt die "offene" Atmosphäre der WEC Zoom

"Wir haben sehr viel gelernt, was wir vom Auto wollen, was die Fahrer von der Abstimmung erwarten und so weiter", verrät Schumacher. "Ich glaube, wir sind jetzt ein bisschen mehr beisammen und gesammelt, und sind das Wochenende [in Imola] auch anders angegangen."

Die Atmosphäre in der Langstrecken-WM ist ganz anders als in der Formel 1, die Fans kommen dichter an ihre Idole heran. "Man hat das Gefühl, dass es sehr offen für die Öffentlichkeit ist, und besonders in Katar war es sehr ruhig."

In Italien war es "etwas geschäftiger", so Schumacher. "Aber vielleicht auf eine positive Art und Weise. Ich bin sehr gespannt, wie es Spa sein wird." Dort findet am 11. Mai der dritte Lauf der Langstrecken-WM, ebenfalls über eine Distanz von sechs Stunden, statt.

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